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Grabschrift Maria Barbara Hirschberger (1697-1716)

Leser dencke das dein leben,
Nur ein blosser nebel seÿ.
Es ist einem spinnweb eben,
Einer bach, die rauscht vorbeÿ,
Einer blumen die heut steht,
Morgen welck ist und vergeht.

Ich war meiner Eltern freÿde,
Blühte wie ein rose roth
Aber nun herberget leide,
In dem CRE¨VTZ durch meinen tod
Da doch wie ein HIRSCH mein seel
¨Vber BERG geloffen schnell.

Sie trinckt aus dem fels der ehren
Der heist Christus Godes Sohn
Ausser dem will nichts begehren
Dan er ist mein Mann und lohn.
Dis dir leser ich zuletzt
Hab zur nachfolg hingesetzt.

Aus der Heiliggeistkirche Speyer verschwundene Grabschrift von 1716. Dort vor der ›Sanierung‹ 1978/79 lesbar: »… ihres Alters XIX Jahr weniger 44 Tag / Leichs Text: Judicum XI. V.35: Ach mein Tochter wie beügest und betrübest mich.«
Sterberegister 1716: »Mort: 30. Sepult: 31. decembris / Maria Barbara, sein Andreas Hirschbergers, Bürgers und Birbrawers alhir, und Barbara, Eheleuth, eheliche Tochter / aetatis 19 jahr, weniger 6 wochen und 2 tage, und also weniger 44 tage. / starb am fleckfieber. eigentlich nach des Hn. Doctor Schmits aussage an febri[s] pu[r]purea maligna.«
  
zum Seitenbeginn Quelle: 6/07 - ungedruckt