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VIII
VIRTUNO & POMONA
(Metamorphosen 14, 623-771)

Ovid erzählt uns folgende Geschichte:
Pomona wollte nichts von Männern wissen.
Sie hütete den Garten ihrer Früchte.
Vertumnus aber liebte diese Nymphe.
Der wandelbare nahte sich ihr gern,
zuletzt als altes Weib, das Obst bewundernd.
Von Aphrodites Rache an der Frau,
die den Entflammten nicht erhören wollte,
erzählte sie der Angebeteten,
die fürchten sollte, selbst versteint zu werden.
Pomona ließ sich trotzdem nicht erweichen.
Doch als verwandelt dann der Jüngling kam,
da schmolz Pomona liebend ihm entgegen. –
Im Wiepersdorfer Park flankiert das Paar
die Treppe, die zum Wintergarten führt.
Virtuno ist vom Rebenzweig umgarnt,
den Apfel der Verführung hinterm Rücken.

ULME UND REBSTOCK, Halt und Wein vermählt.
Virtuno überzeugt die Rebennymphe.

Jacopo Pontormo, Virtuno e Pomona, Fresko, 1519-1521, Villa Medici di Poggio a Caiano, Firenze
 

zum Seitenbeginn Quelle: Götter im Schloßpark - Blankverse aus Wiepersdorf